Artenschutzprogramm und Pflegemanagement

Wir betreuen kontinuierlich Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für stark bedrohte FFH-Arten und FFH-LRT. Einer unserer Tätigkeitsschwerpunkte ist der angewandte Artenschutz für tagaktive Schmetterlinge, mit besonderem Fokus auf den stark bedrohten Wiesenknopf-Ameisenbläulingen. Für diese Schmetterlinge entwickeln und betreuen im Rahmen von mehreren Aufträge seit mehr als 10 Jahren kontinuierlich umfangreiche Schutzmaßnahmen in der Ortenau und im Landkreis Emmendingen. Auch die Optimierung von Grünland-LRT sowie weiterer von den FFH-Schmetterlingen besiedelten Grünlandbeständen und Gräben ist Bestandteil der Maßnahme. Die Synthese von Arten- und Biotopschutz sowie der Habitatverbund liegen uns hier besonders am Herzen. Eine wichtige Teilaufgabe bei diesen Projekten ist neben der fachlichen Begleitung der konkreten Schutzbemühungen auch die Förderung von Interesse und Verständnis für den Artenschutz bei den involvierten Landwirten, Kommunen und Gewässerdirektionen.

Referenzen

  • 2024-2029 Umsiedlung Phengaris teleius und Habitatentwicklung auf Ausgleichsflächen

    Im Zuge des Integrierten Rheinprogramms werden nahezu alle Habitatflächen von P. teleius im NSG Taubergießen als Retentionsraum benötigt. Da die Raupen keine Überflutung tolerieren und der vorgezogene Ausgleich noch nicht funktionsfähig ist, wurde im Jahr 2024 und 2025 die Population von P. teleius in das nahe gelegene NSG Waldmatten umgesiedelt. Bestandteil des Auftrag ist neben einem fünfjährigen Erfolgs-Monitoring auch die fachliche Begleitung der Pflege der temporären Ausgleichsflächen und die Begleitung der Habitat-Entwicklung auf den noch nicht funktionsfähigen Ausgleichsflächen an der alten Elz (inklusive Ansalbung vom Großen Wiesenknopf).
    Projektleitung: C. Seifert

    Auftraggeber: RP Landesbetrieb Gewässer, Ref. 53, Integriertes Rheinprogramm

    Foto: Die wenigen Falter der kleinen Populationa aus dem NSG Taubergießen wurden auf gut geeigneten Flächen im NSG Waldmatten frei gelassen, ergänzt um weitere Falter aus einem gut besiedelten NSG bei Ettenheim, um den Ansiedlungs-Erfolg sicherzustellen. | Ⓒ C. Seifert

  • seit 2009 Artenschutzprogramm Schmetterlinge im Landkreis Emmendingen

    Im Rahmen des Artenschutzprogramms Schmetterlinge werden nahezu alle Populationen der Wiesenknopf-Ameisenbläulinge im Landkreis Emmendingen (Phengaris teleius und Phengaris nausithous) betreut. Neben dem Monitoring gehören dazu Begleitung von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen für die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge und den Großen Feuerfalter. Projekt seit 2009 fortlaufend.

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56

    Foto: Im Jahr 2025 wurde im NSG Häuslematt (Simonswald) von Carola Seifert in einer großflächigen Rauschbeer-Moorheide ein Vorkommen des landesweit sehr seltenen und vom Aussterben bedrohten Moorbläulings (Agriades optilete ) neu entdeckt. Dieses Vorkommen wird von nun an im Rahmen des ASP Schmetterlinge betreut. | Ⓒ C. Seifert

  • seit 2014 Artenschutz bei Gewässerunterhaltung an Elz und Dreisam

    Umsetzung und Begleitung von Schutzmaßnahmen für FFH-Schmetterlinge, Flussampfer, Magerwiesen und Helm-Azurjungfer. Projektgebiet sind die Elz- und Dreisamdämme sowie deren Seitengräben bei Riegel. Projekt seit 2014 fortlaufend.

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 53, Landesbetrieb Gewässer

    Foto: Flussampferstaude in den Flutmulden eines Seitengrabens der Elz. Diese Pflanze ist eine wichtige Nahrungsquelle für Raupen des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar) | Ⓒ F. Kurz

  • seit 2009 Artenschutzprogramm Schmetterlinge Ortenau

    Im Rahmen des Artenschutzprogramms Schmetterlinge Baden-Württemberg werden die Landkreise Ortenau, Emmendingen und Rottweil betreut. Der Schwerpunkt der Tätigkeit in der Ortenau liegt neben dem Monitoring der Populationen bei der Organisation der Pflege und Optimierung von Kernhabitaten. Die wichtigsten Arten sind dabei die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge (Phengaris teleius und Phengaris nausithous) und der Schwarzfleckigen Ameisenbläuling (Phengaris arion). Projekt seit 2009 fortlaufend.
    Projektleitung: Büro ABL, Stefan Hafner, Freiburg

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56

    Foto: Schwarzfleckige Ameisenbläulinge (Phenagris arion) bei der Paarung | Ⓒ C. Seifert

  • seit 2017 Management für FFH-Schmetterlinge im FFH-Gebiet Schutter-Unditz sowie dem VSG-Kinzig-Schutterniederung

    Umsetzung und Begleitung von Schutzmaßnahmen für den Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling sowie den Großen Feuerfalter. Schwerpunkt neben dem Bestandsmonitoring ist die Optimierung der von diesen Arten besiedelten Grünlandbestände und Gräben durch angepasste Mahd und Schaffung günstiger Restflächenbestände. Projekt seit 2017 fortlaufend.

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56

    Foto: Der Dunkle Wieseknopf-Ameisenbläuling (Phenagris nausithous) ist im Projektgebiet stark zurückgegangen und hat aktuell nur noch im NSG "Unterwassermatten" punktuell gute Vorkommen an Grabenrändern | Ⓒ C. Seifert

  • seit 2014 Management FFH-Schmetterlinge und Streuwiesen im mittleren Schwarzwald und am westlichen Schwarzwaldrand

    Umsetzung und Begleitung von Schutzmaßnahmen für Wiesenknopf-Ameisenbläulinge und den Lebensraumtyp "Pfeifengraswiesen" (LRT6410) im FFH-Gebiet Mittlerer Schwarzwald bei Haslach, im FFH-Gebiet Schwarzwald-Westrand bei Achern und im FFH-Gebiet Schwarzwald-Westrand von Herbolzheim bis Hohberg. Neben der Organisation der Pflege in bestehenden Habitaten gehört auch die Neuentwicklung von Habitaten durch Entbuschung und Nachsaat zum Aufgabengebiet. Projekt seit 2014 fortlaufend.

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56

    Foto: Erhaltung und Entwicklung von Pfeifengraswiesen, hier mit reicher Blüte des Teufels-Abbiss (Succisa pratensis) | Ⓒ C. Seifert

  • seit 2009 Management FFH-Arten und LRT im FFH-Gebiet Östliches Hanauer Land

    Umsetzung und Begleitung von Schutzmaßnahmen für FFH-Schmetterlinge, Gelbbauchunke, Libellen sowie die LRT "Flachland-Mähwiesen" und "Pfeifengraswiesen". Projekt seit 2009 fortlaufend.
    In Kooperation mit Dr. Franz-Josef Schiel vom Büro INULA.

    Auftraggeber: Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56

    Foto: Zahlreiche Grabenränder im Hanauer Land sind dank gezielter Pflege wichtiger Lebensraum für Wiesenknopf-Ameisenbläulinge (Maculinea sp.) und zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten wie z.B. für den hier gezeigten Heilziest (Betonica officinalis) | Ⓒ C. Seifert